Bei den kolikartigen Schmerzanfällen im Bauchraum, z.B. bei Harnleiterkrämpfen, können uns die musikalischen Proportionen an der Folge der einzelnen Schmerzwellen bewußt werden. Dies zeigt Abb. 9 an zwei Beispielen, bei denen die Zeitabstände solcher Ereignisse als Häufigkeitsverteilungen dargestellt sind.
Im mittleren Bereich des dreigliedrigen Systems der autonomen Rhythmen, bei den Atmungs- und Kreislaufrhythmen, treffen demnach zwei polar entgegengesetzte Funktionsprinzipien der zeitlichen Organisation der Lebensvorgänge aufeinander und müssen zum Ausgleich gebracht werden (vgl. Abb. 7): eine Zeitstruktur, die von den einfließenden Informationen ständig frequenzmoduliert wird, und eine andere, deren Rhythmen an eine vorgebildete harmonisch-musikalische Ordnung gebunden sind, die ihrerseits durch Anschluß an die umweltsynchronen langwelligen Rhythmen stabilisiert wird.
Die rhythmischen Funktionen dieses mittleren Bereichs vereinen beides, indem sie einerseits eine relativ große Variationsbreite ihrer Frequenz aufweisen und auf Leistungsanforderungen mit Frequenzmodulationen antworten (z.B. Herz- und Atmungsbeschleunigung bei Arbeit), andererseits aber besonders unter Ruhebedingungen Vorzugsfrequenzen bzw. Frequenznormen aufsuchen, die wiederum in einfachen ganzzahligen Beziehungen zueinander stehen und die zugrundeliegende harmonische Zeitstruktur hervortreten lassen.